EnEV easy -
Ein Haus planen und bauen ohne den
EnEV-Nachweis zu berechnen und dabei die Kennwerte
für den Energieausweis gleich mühelos parat haben.
Dieses verspricht die neue Vereinfachung der
Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) - allgemein als
"EnEV-easy" bekannt. Auf dem EnEV-Symposium
anlässlich der Messe BAU 2015 in München stellten
zwei Referenten den aktuellen Stand vor: Dipl.-Ing.
Horst-P. Schettler-Köhler, Leiter des Referates II 2
"Energieeinsparung, Klimaschutz" im Bundesinstitut
für Bau-, Stadt- und Raumforschung und und Werner
Niklasch, vom TÜV Technische Überwachung Hessen
GmbH. Wir berichten kurz darüber.

Die Anforderungen an neu
errichtete Wohngebäude regelt die EnEV 2014 genau wie die
vorhergehende EnEV 2009 im
§ 3 (Anforderungen an Wohngebäude).
Im neuen Absatz 5 eröffnet die Verordnung die
Möglichkeit auf den EnEV-Nachweis zu verzichten,
wenn ein neu erbautes, ungekühltes Wohnhaus einer
vorgegebenen Standard-Ausstattung entspricht. Eine Kurzinfo dazu sowie die Begründung der
Bundesregierung für die Details der neuen Regelung
finden Sie im Teil 1 dieser Reihe zu EnEV-easy:
|
EnEV-easy: Ziele und Begründung
der Bundesregierung

Wie Werner Niklasch auf
dem Bau-Symposium in München berichtete, wird die
amtliche Bekanntmachung zum vereinfachten
Nachweisverfahren der EnEV 2014 voraussichtlich im
Frühjahr / Sommer 2015 veröffentlicht. Zur Zeit würden
Neuberechnungen und kleine Optimierungen durchgeführt,
die die Änderungen durch die Bundesratsmaßgaben
berücksichtigen.
Die Bekanntmachung wird voraussichtlich folgende Teile
umfassen:
1. Textteil mit Beschreibung des Verfahrens
2. Textteil mit Erläuterungen der Zulässigkeitsgrenzen
3. Mehrere Tabellen mit den Kennwerten zur Auswahl der
Ausstattung
3. Eine Tabelle mit den abgestuften U-Werten der
Hüllflächen.
Anhand der veröffentlichten Vortragsfolien können
Interessierte das Verfahren auch am Beispiel einer
Doppelhaushälfte nachvollziehen.
Die vereinfachte
Nachweismethode soll allerdings nicht für alle neuen
Wohnhäuser zulässig sein, sondern sich voraussichtlich
auf Bauprojekte beschränken, die folgende Bedingungen
erfüllen:
- Nur Wohngebäude-Neubau,
- Nutzfläche (AN) mind. 100 ² und
höchstens 2.000 m²,
- Raumhöhe zwischen 2,5 m und 3 m,
- Wärmebrücken gemäß Bauteil-Katalog,
- Luftdichtheit gewährleistet und mit Dichtheitsprüfung
bestätigt,
- EEWärmegesetz wird durch ausgewählte
Anlage erfüllt,
- Das Haus ist nicht mit einer aktiven Kühlung
ausgestattet.
- Kompakter Grundriss und Aufriss,
- Flächenanteile bestimmter Bauteilarten wie gefordert.
Wozu soll die neue
Easy-Methode nutzen? Sie soll als einfacher Nachweis
dienen und Orientierungswerte liefern. Der Bauherr,
die Planer und die weiteren am Projekt Beteiligten sollen
anhand von EnEV-easy die Plausibilität kontrollieren
können.
Die Praxis wird zeigen, wie realistisch diese
Erwartungen sind.
|
BMUB: Vortragsfolien von Werner Niklasch zu "EnEV easy"

Wie Horst-P.
Schettler-Köhler auf dem Bau-Symposium in München
berichtete, musste das vereinfachte Verfahren zunächst an den endgültigen,
verkündetet Stand der aktuellen Energieeinsparverordnung
(EnEV 2014) angepasst werden.
Waren die ganzen EnEV-easy-Tabellen
zu Anfang im Referentenentwurf für die
EnEV-Novelle noch in den Anlagen zur Verordnung
integriert, so erlaubt die getrennte Veröffentlichung
als Bekanntmachung, dass man diese künftig ändert und
aktualisiert. Dieses könnte sowohl die
Anlagenkombinationen, als auch die
Wärmeschutzkombinationen für die Außenbauteile
betreffen.
Für März 2015 erwarte man
die Berechnungen eines Gutachters, berichtete
Schettler-Köhler. Bis zur Veröffentlichung müsse auch
geklärt werden, wer formal mit der Überprüfung zuständig
sei. Mit der Version 2.0 der BBSR-Druckapplikation soll
es voraussichtlich auch möglich sein, Energieausweise nach dem EnEV-easy
Verfahren auszustellen. Man darf gespannt sein!
|
BMUB: Vortragsfolien von Horst-P Schettler-Köhler (Folie
39, 40)

EnEV-easy für ungekühlte Wohnhäuser:
1. Teil: Ziele und Begründung
der Bundesregierung
2. Teil: EnEV-online Leser
äußern sich sehr kritisch
3. Teil:
Rechtliche Risiken und Nebenwirkungen
4. Teil:
Aktueller Stand - Bericht von der BAU 2015
Autorin: Melita Tuschinski
Redaktion
EnEV-online.de
Quellen und weitere Informationen:
EnEV 2014: Kurzinfo für die Praxis Info-Broschüren (pdf)
EnEV 2014: Kurzinfo für die Praxis Info-Broschüren (pdf)
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